Beim Beleg vom 09.12.50 mit zwei waagrechten Zürich 4, Typen II und IV von Zürich nach Buch am Irchel handelt es sich um eine Vorderseite mit schwarzen P.P.s, das ab dem 01.10.50 in der Stadt Zürich im Gebrauch war. Diese Entwertung auf Zürich 4 ist ausserordentlich selten und ein solcher Beleg stellt eine der ganz grossen Alt-Schweiz-Seltenheiten dar, die logischerweise in praktisch allen Sammlungen fehlt, weil es nur zwei solche Belege insgesamt gibt.
Die Marken auf unserem Titelbild sind voll- bis breitrandig und fehlerfrei erhalten. Fotoatteste Nussbaum, Hunziker und Marchand.
Lange Zeit war diese Rarität nicht bekannt. So ist es im «A propos Alt-Schweiz» noch gar nicht aufgeführt. Jakob Gnägi führt das Stück allerdings in seinem Werk «Die Zürcher Kantonalmarken von 1843» unter der Nummer 8.4.3 auf. Es zierte die Sammlung von Dr. Lehmann und kam über Ernst Müller in den Handel.
Das zweite bekannte Stück (Sammlung Anderegg) vom 2. November 1850 geht von Zürich nach Käpfnach bei Horgen. Trotz eines Löchleins bei der linken Marke gehört sicher auch dieser Brief zu den grössten Alt-Schweiz-Seltenheiten.
Die Frankatur von 8 Rappen stellt nicht – wie in den meisten Attesten erwähnt – eine Überfrankatur dar. Erneut gibt da das unschätzbare Werk «A propos Alt-Schweiz» Auskunft, wo an verschiedenen Stellen (z.B. auf Seite 107 oder 109) klar steht, dass das Porto gemäss dem eidgenössischen Erlass vom 8. Juni 1949, der ab dem 1. Oktober 1849 zur Anwendung gelangte, richtig in den neuen Tarif umgerechnet worden ist.
Sollten Sie ähnliche Alt-Schweiz-Seltenheiten besitzen und sich gelegentlich davon trennen wollen, sind wir sehr interessiert und freuen uns über entsprechende Mitteilungen.